15.10.2019 - Die Bürgerinitiativen aus der Region haben heute in Regenstauf ein starkes Zeichen gegen die geplante Stromautobahn SuedOstLink gesetzt. Gut 60 Personen haben eindrucksvoll ihren Widerstand gegen das aus ihrer Sicht überflüssige und naturzerstörende Projekt deutlich gemacht.
Anlass war der Beginn des so genannten Erörterungstermins der Bundesnetzagentur. Die Bürger*innen, Land- und Forstwirte, Kommunen, Verbände und Behörden können in den kommenden Tagen bis 18. Oktober ihre Kritik in einer mündlichen Verhandlung vortragen.
Danach wird die Netzagentur als Genehmigungsbehörde mit Sitz in Bonn einen endgültigen Trassenverlauf für den Abschnitt von Pfreimd nach Landshut festlegen. Dies ist Grundlage für das eigentliche Genehmigungsverfahren.
Der Bau ist mit massiven Eingriffen in Natur und Landschaft verbunden. Große geschlossene Waldbestände werden mit einer 40 Meter breiten Schneise zerschnitten. Auf etwa der Hälfte davon dürfen keine Bäume mehr wachsen. Damit verbunden ist eine enorme Bodenverdichtung: die Kabeltrommeln wiegen zusammen mit den erforderlichen Tiefladern bis zu 120 Tonnen. An der Erdoberfläche wird eine Erwärmung um bis zu 3 Grad erwartet. Gerade in Feuchtgebieten wird dies zu einer Austrocknung des Bodens führen. Die Trassenkorridore führen durch bisher wenig zersiedelte Bereiche, in denen auch störungsempfindliche Tierarten vorkommen. Aufgrund der geologischen Verhältnisse in der Oberpfalz und im Bayerischen Wald sind große Geländeeinschnitte notwendig, die dann Auswirkungen auf Grundwasserströme haben können.
08.05.2019 - Vom 09.05. bis einschließlich 11.07.2019 haben die Bürgerinnen und Bürger in der Region die Möglichkeit, Einwendungen gegen die geplante Stromtrasse „SuedOstLink“ vorzubringen.
Erst zum Jahreswechsel wird die Genehmigungsbehörde dann den endgültigen Trassenkorridor bekanntgeben. Der Trassenvorschlag des Netzbetreibers TenneT verläuft durch das Himmeltal bei Frauenzell nach Süden über Wiesent und Pfatter bis zum derzeitigen Ende bei Landshut. Es ist aber immer noch eine Trassenführung über Regenstauf und Donaustauf möglich.
„Es kann jeder und jede eine persönliche Stellungnahme einreichen, auch wenn er nicht unmittelbar vom Trassenverlauf betroffen ist“, sagt Christoph Bauer, Leiter der LBV-Bezirksgeschäftsstelle Oberpfalz.
„Diese Phase ist ganz entscheidend, denn nur wer jetzt Widerspruch einlegt, darf seine Einwände auch beim Erörterungstermin im Herbst persönlich vortragen“, so Bauer weiter. „Danach ist keine weitere Beteiligung für Bürger außerhalb der verschiedenen Trassenkorridore mehr möglich.“
Die Bundesnetzagentur mit Sitz in Bonn legt vom 9. Mai bis 11. Juni die von der TenneT erstellten Unterlagen unter anderem in Regensburg aus (Gewerbepark A15, 93059 Regensburg; Mo-Mi von 8-16, Do von 8-17.30 und Fr von 8-13 Uhr). Schriftliche Einwendungen sind danach noch bis einschließlich 11. Juli 2019 möglich.
Die Antragsunterlagen liegen auch in der LBV-Bezirksgeschäftsstelle aus.
Zu weiterführenden Informationen der Bundesnetzagentur geht es hier...
12.10.2018 - Die „BI Walhalla Landschaft gegen die Monstertrasse (SuedOstLink)“ lud Anfang Oktober zu einer Informations-Wanderung entlang der möglichen Stromtrasse nahe der Walhalla ein. Die geplante Stromautobahn bewegt die Menschen in der Region. Entsprechend groß war das Interesse an der Wanderung: rund 90 Teilnehmer konnten die Sprecher der Bürgerinitiative begrüßen. Aus dem ganzen Landkreis sind die Menschen nach Donaustauf gekommen, um sich über die konkreten Folgen der Planungen zu informieren.
Gebietsbetreuer Hartmut Schmid und Christoph Bauer, Leiter der LBV-Bezirksgeschäftsstelle Oberpfalz, erläuterten die sensiblen ökologischen Zusammenhänge der Landschaft zwischen dem Hellberg und der Donau. Das große Waldgebiet nördlich der Donau ist als Bannwald überregional bedeutsam und darüber hinaus ein europäisches Naturschutzgebiet. In den felsig-trockenen Eichenwäldern entlang der Donauleiten leben gefährdete Arten wie Hirschkäfer, Großes Mausohr und Gelbbauchunken.
Bei der Wanderung von Sulzbach hinauf zum Hellberg stellte die Bürgerinitiative den aktuellen Stand der Planungen zum SuedOstLink vor. Dem Ensemble der historischen Walhallalandschaft droht eine massive Veränderung: für den Bau der Leitung würde eine 40 Meter breite Schneise in den Wald geschlagen. Im unmittelbaren Bereich der Kabeltrasse müssten rund 25 Meter dauerhaft von Bäumen freigehalten werden. Die Anwohner am südlichen Waldrand müssen außerdem damit rechnen, dass die Stromkabel durch ihren Vorgarten geführt werden. Der Markt Donaustauf lehnt die Planungen vehement ab.
Auch die historische Wasserversorgung der Walhalla wäre damit Geschichte. Donaustaufs 3. Bürgermeisterin Brigitte West stellte das fast vergessene Kleinod zwischen Hellberg und Dachsberg vor. Von dort aus wurde bis in die 1960er Jahre hinein Wasser zur Walhalla transportiert. Der Höhenunterschied zum Bräuberg machte das möglich. Die Brunnenstuben sind noch heute erhalten.
Großer Informationsbedarf bei Teilnehmern
Es wurde deutlich, dass die Menschen zahlreiche Fragen zum Planungsverfahren und zur Öffentlichkeitsbeteiligung hatten. So mancher konnte kaum fassen, wie viel Landschaft alleine während der Bauphase in Anspruch genommen werden soll.
BI-Sprecher Christian Setz von betonte, dass der „BI Walhalla Landschaft“ die Vernetzung mit anderen Bürgerinitiativen in Ostbayern sehr wichtig ist. Einig sei man sich mit den Stromtrassen-Gegnern in Brennberg, Wiesent und anderen Orten darin, dass man den SuedOstLink als Ganzes ablehne, egal wo er am Schluss realisiert werde. „Wir kämpfen gemeinsam für den Erhalt der Heimat und gegen falsche Weichenstellungen in der Energiepolitik“, so Nebenerwerbslandwirt Setz.
Im Anschluss waren die Teilnehmer zu einer herbstlichen Brotzeit am Sulzbacher Jugendkreuz eingeladen.
07.05.2018 - Am vergangenen Freitag, 04. Mai, haben Naturschutzverbände sowie Bürgerinnen und Bürger aus Donaustauf und Sulzbach gegen die geplante Stromautobahn an der Walhalla demonstriert. Verstärkung erhielten sie von Brennberger Bürgern um Vizebürgermeister Franz Löffl. Anlass war der Festakt auf der Walhalla zum 100jährigen Bestehen der Bayerischen Schlösser- und Seenverwaltung.
Mit dem Protest sollte ein sichtbares Zeichen an die anwesende Politprominenz gesendet werden, allen voran Heimatminister Albert Füracker, der selbst ein Oberpfälzer ist. Am Rande der Feier übergab die dritte Bürgermeisterin des Markts Donaustauf, Brigitte West, eine Petition an Füracker. “Gerade die Landschaft um die Walhalla bei Donaustauf ist ein kulturhistorisch einmaliges Ensemble, das zudem naturschutzfachlich höchst bedeutsam ist”, so Christoph Bauer, Leiter der Bezirksgeschäftsstelle Oberpfalz des Landesbundes für Vogelschutz.
Nach dem Festakt stieß auch Landrätin Tanja Schweiger zu den Demonstranten und sicherte Ih-nen ihre Solidarität im Kampf gegen die Stromtrassen durch den Landkreis zu.
Die Anwesenden stellen die Notwendigkeit der SuedOstLink-Stromautobahn grundsätzlich in Frage. Sie bevorzugen eine dezentrale Energieversorgung.
26.04.2018 - Die Gleichstromtrasse SuedOstLink soll in einigen Jahren Energie von Sachsen-Anhalt bis nach Landshut liefern. Dabei wird auch die Oberpfalz vom Steinwald bis in den Gäuboden hinein durchschnitten.
Besonders groß ist der Widerstand gegen das gigantische Projekt im Landkreis Regensburg, wo derzeit vier Trassenvarianten mit einem Kilometer Breiter untersucht werden. Ende 2018 soll eine Trasse ausgewählt und in das offizielle Planfeststellungsverfahren gehen. Derzeit laufen Probebohrungen um die Bodenverhältnisse für eine Querung der Donau zu untersuchen.
Protest gibt es auch in der Walhallagemeinde Donaustauf. Hier würde durch die Stromautobahn auf mehrere Kilometer Bannwald sowie ein europäisches Naturschutzgebiet durchschneiden. Die trockenen Eichenwälder an der Donauleiten sind Lebensraum bedrohter Tier- und Pflanzenarten wie etwa das Große Mausohr, Hirschkäfer und Frauenschuh.
Am Mittwoch, 25. April 2018 haben sich über 50 Bürger aus Donaustauf und dem besonders betroffenen Ortsteil Sulzbach zu einer Presseaktion getroffen. Die Stromtrasse würde hier unmittelbar an Wohnhäusern vorbeiführen. Das historische Ensemble der Walhallalandschaft würde mit einer 30 Meter breiten waldfreien Schneise empfindlich beeinträchigt.
Unter anderem haben der Bayerische Rundfunk und Antenne Bayern über die Proteste in Donaustauf berichtet.